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Person: Willi Jacobi Gradenwitz
Name
Degree / academic title
Biographical data
07.02.1878 - 05.10.1946
Place of birth
Berlin, Deutschland
Place of death
Buenos Aires, Argentinien
Sex
Nationality
Argentiner/Argentinerin
Profession
Kaufmann, Exporteur
Location
Hamburg
Address
bis Ende 1936: Körnerstraße 15, Hamburg
1937-1939: Hamburg, Leinpfad 3
Hamburg, Jungfrauenthal 35
Ab Oktober 1938 Argentinien, Buenos Aires, 25 de Mayo 267
Ab 1949 Argentinien, Buenos Aires, Echeverria 2835
1937-1939: Hamburg, Leinpfad 3
Hamburg, Jungfrauenthal 35
Ab Oktober 1938 Argentinien, Buenos Aires, 25 de Mayo 267
Ab 1949 Argentinien, Buenos Aires, Echeverria 2835
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Information
Seit 1934 Alleininhaber der von ihm gegründeten Firma W. Gradenwitz & Co., Export, Mönckebergstraße 7, Hamburg
Zwei Angestellte: Sekretärin Fräulein Oldenburg, Buchhalter Dietes
Bis 1937 Ausfuhr technischer Geräte nach Argentinien, Kolumbien und Chile
Gradenwitz besuchte das französische Gymnasium in Berlin, später das Polytechnikum in Zürich. Er sprach mehrere Fremdsprachen. 1894 zog er nach Hamburg, wo er seine kaufmännische Lehre absolvierte. Als kaufmännischer Angestellter arbeitete und lebte er von Mai 1898 bis 1902 in Argentinien. Am 14.10.1904 wurde seine Firma ins Handelsregister eingetragen. Gradenwitz war öfter geschäftlich in Argentinien. Während des Ersten Weltkriegs befand er sich in französischer Gefangenschaft.
Er war bis Februar 1937 Exporteur und danach Exportvertreter. Am 01.10.1938 reiste er unter dem Vorwand einer Geschäftsreise nach Argentinien und blieb in Buenos Aires. Ab 04./14.03.1939 hatte er die argentinische Staatsbürgerschaft inne (seitdem Vorname Guillermo?).
Robert Relling war ab 30.09.1939 als Treuhänder für die Weiterführung bzw. Veräußerung der Firma eingesetzt. Gradenwitz wurde die Verfügungsberechtigung entzogen, der Firmensitz in die Hermannstraße 16 verlegt und die FIrma 1943 aufgeläst (Aktenzeichen Handelsregister A 41908). Ab 20.09.1943 war er auch Abwesenheitspfleger von Gradenwitz als Firmeninhaber, ab 16.02.1944 auch für dessen Privatvermögen. (Aktenzeichen 111 VIII G 2267).
Wegen eines Prozesses, den Gradenwitz gegen die Firma Gustavo A. Rappard, Buenos Aires, führte, wurde sein Umzugsgut 1941 von den Behörde nicht freigegeben.
Ehefrau Anna Katherina Gradenwitz, geb. von Tangen (27.09.1890 in Bergen, Norwegen - 19.11.1959 in Buenos Aires, Argentinien) war nicht jüdisch. Sie zog wahrscheinlich nach Emigration ihres Mannes zur Frau ihres verstorbenen Schwagers, Marga Gradenwitz, ins Jungfrauenthal 35.
Zwei Kinder aus erster Ehe: Max Sarasin (16.11.1913 in Davos, Schweiz - ?), Guldborg Sarasin (29.04.1916 in Davos, Schweiz - ?), die in Basel, Schweiz lebten. Max zog später nach Buenos Aires.
Am 20.08.1939 wanderte Anna Gradenwitz nach Basel und Anfang 1940 ebenfalls nach Buenos Aires aus. Gegen sie lief ein Devisenverfahren, weil sie ohne Genehmigung ihren Schmuck ins Ausland mitnahm (StAHH 314-15_Str 694).
Das Ehepaar Gradenwitz stellte am 20.09.1938 einen Antrag auf Scheidung.
Tochter Renate Rikke Marie Gradenwitz (02.05.1922 in Hamburg - ?) ging ab 1928 auf die Heilwigschule in Hamburg. Sie zog erst in die Schweiz, dann ebenfalls nach Buenos Aires, Argentinien und nahm die argentinische Staatsbürgerschaft an. 1975 lief ihr Verfahren zur Wiedereinbürgerung in Deutschland.
Schwester: Benedicte von Tangen, Stockholm, Schweden
Zwei Angestellte: Sekretärin Fräulein Oldenburg, Buchhalter Dietes
Bis 1937 Ausfuhr technischer Geräte nach Argentinien, Kolumbien und Chile
Gradenwitz besuchte das französische Gymnasium in Berlin, später das Polytechnikum in Zürich. Er sprach mehrere Fremdsprachen. 1894 zog er nach Hamburg, wo er seine kaufmännische Lehre absolvierte. Als kaufmännischer Angestellter arbeitete und lebte er von Mai 1898 bis 1902 in Argentinien. Am 14.10.1904 wurde seine Firma ins Handelsregister eingetragen. Gradenwitz war öfter geschäftlich in Argentinien. Während des Ersten Weltkriegs befand er sich in französischer Gefangenschaft.
Er war bis Februar 1937 Exporteur und danach Exportvertreter. Am 01.10.1938 reiste er unter dem Vorwand einer Geschäftsreise nach Argentinien und blieb in Buenos Aires. Ab 04./14.03.1939 hatte er die argentinische Staatsbürgerschaft inne (seitdem Vorname Guillermo?).
Robert Relling war ab 30.09.1939 als Treuhänder für die Weiterführung bzw. Veräußerung der Firma eingesetzt. Gradenwitz wurde die Verfügungsberechtigung entzogen, der Firmensitz in die Hermannstraße 16 verlegt und die FIrma 1943 aufgeläst (Aktenzeichen Handelsregister A 41908). Ab 20.09.1943 war er auch Abwesenheitspfleger von Gradenwitz als Firmeninhaber, ab 16.02.1944 auch für dessen Privatvermögen. (Aktenzeichen 111 VIII G 2267).
Wegen eines Prozesses, den Gradenwitz gegen die Firma Gustavo A. Rappard, Buenos Aires, führte, wurde sein Umzugsgut 1941 von den Behörde nicht freigegeben.
Ehefrau Anna Katherina Gradenwitz, geb. von Tangen (27.09.1890 in Bergen, Norwegen - 19.11.1959 in Buenos Aires, Argentinien) war nicht jüdisch. Sie zog wahrscheinlich nach Emigration ihres Mannes zur Frau ihres verstorbenen Schwagers, Marga Gradenwitz, ins Jungfrauenthal 35.
Zwei Kinder aus erster Ehe: Max Sarasin (16.11.1913 in Davos, Schweiz - ?), Guldborg Sarasin (29.04.1916 in Davos, Schweiz - ?), die in Basel, Schweiz lebten. Max zog später nach Buenos Aires.
Am 20.08.1939 wanderte Anna Gradenwitz nach Basel und Anfang 1940 ebenfalls nach Buenos Aires aus. Gegen sie lief ein Devisenverfahren, weil sie ohne Genehmigung ihren Schmuck ins Ausland mitnahm (StAHH 314-15_Str 694).
Das Ehepaar Gradenwitz stellte am 20.09.1938 einen Antrag auf Scheidung.
Tochter Renate Rikke Marie Gradenwitz (02.05.1922 in Hamburg - ?) ging ab 1928 auf die Heilwigschule in Hamburg. Sie zog erst in die Schweiz, dann ebenfalls nach Buenos Aires, Argentinien und nahm die argentinische Staatsbürgerschaft an. 1975 lief ihr Verfahren zur Wiedereinbürgerung in Deutschland.
Schwester: Benedicte von Tangen, Stockholm, Schweden
Comments
Kinder von Anna Gradenwitz aus erster Ehe/Erben von Willy Gradenwitz: Guldborg Sarasin, Basel, Schweiz; Max Sarasin, Florida, Argentinien
Renate Gradenwitz stellte am 12.09.1955 beim Hamburger Amt für Wiedergutmachung einen Rückerstattungsantrag wegen Ausbildungsschaden, der am 23.05.1958 mit einem Vergleich abgeschlossen wurde.
Der Neffe Wolfgang Gradenwitz, Sohn von Marga Gradenwitz, wohnhaft in Kassel, bemühte sich1950 um Rückerstattung für die Familie seines Onkels.
Renate Gradenwitz stellte am 12.09.1955 beim Hamburger Amt für Wiedergutmachung einen Rückerstattungsantrag wegen Ausbildungsschaden, der am 23.05.1958 mit einem Vergleich abgeschlossen wurde.
Der Neffe Wolfgang Gradenwitz, Sohn von Marga Gradenwitz, wohnhaft in Kassel, bemühte sich1950 um Rückerstattung für die Familie seines Onkels.
Primary source
StAHH 214-1_306 Lgb. C 1/43
StAHH 213-13_8837 (Anna Gradenwitz)
StAHH 314-15_Str 694 (Anna Gradenwitz)
StAHH 314-15_Abl.1998 G 42
StAHH 314-15_F 790
StAHH 314-15_1940 R/0377 (Firma W. Gradenwitz)
StAHH 351-11_3723
StAHH 213-13_8837 (Anna Gradenwitz)
StAHH 314-15_Str 694 (Anna Gradenwitz)
StAHH 314-15_Abl.1998 G 42
StAHH 314-15_F 790
StAHH 314-15_1940 R/0377 (Firma W. Gradenwitz)
StAHH 351-11_3723
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- Auftraggeber:in Willi Jacobi Gradenwitz
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Kathrin Kleibl – Susanne Kiel (ed.), LostLift database, German Maritime Museum - Leibniz Institute for Maritime History, Person: Willi Jacobi Gradenwitz, Permalink: https://lostlift.dsm.museum/en/detail/person/fa2a2e1c-55f2-4aee-80de-344aa867f256 (Last modified: 28.5.2024)