The LostLift Database
Removal good: Max Rosenberg
Provenance:
Transport (Land) / Transport (overland)
Transport (See) / Transport (seaborne)
Fa. Hamburg-Südamerikanische Dampfschifffahrtsgesellschaft (Hamburg Süd)
D ROSARIO
Hamburg -> (Buenos Aires, Argentinien) -> Bremen
EUR
StAB 4,54 Rü 6069
Lagerung / Storage
Fa. Bremer Lagerhaus-Gesellschaft BLG
Bremen, BLG (die gesamte Ladung der D ROSARIO wurde am 18.9.1939 bei der BLG eingelagert).
EUR
StAB 4,42/3-85
Umzugsgutliste / Inventory
Vernichtung Übersiedlungsgut / Destruction of goods
Rückerstattungsverfahren / Compensation procedure
Landesamt für Wiedergutmachung Bremen
Antragstellerin ist die Tochter Elisabeth Feilmann, geb. Rosenberg; vertreten durch die URO Hannover.
Zuerst verhandel beim Wiedergutmachungsamt in Hamburg (AZ: Z 21 5545 und/oder B 23 720). Während des Verfahrens gelingt es lange nicht eindeutig festzustellen, ob eine Person namens Max Rosenberg, deren Umzugsgut in Hamburg nachweislich versteigert worden ist, identisch ist mit Max Rosenberg aus diesem Antrag.
Im weiteren Verlauf wird die in Hamburg stattgefundene Versteigerung Max Rosenberg aus Berlin zugeordnet.
Dieses Verfahren wird, nachdem die Firma Harry W. Hamacher (vormals Brasch & Rothenstein) ihre Bremer Filiale eingeschaltet hatte und sofort bekannt wird, dass die Güter in Bremer gelagert hatten und dort durch einen Luftangriff verbrannt sind, am 17.10.1962 nach Bremen verwiesen.
Unmittelbar stellt sich dann in Bremen die Oberfinanzdirektion die Frage, ob das Gut VOR der Vernichtung durch Luftangriffe in das Eigentum des Deutschen Reichs gelangt ist [denn man geht bis dahin immer noch von der Annahme aus, dass die Eigentümer bis dahin noch frei über ihr Gut hätten verfügen können. Damit wäre das ein Fall für den Lastenausgleich geworden. SK 14.02.2024] oder danach.
In Bremen wird zu dem Zeitpunkt ein Fall verhandelt, der als Präzedenzfall angesehen wird und deswegen viele gleichgelagerte Rückerstattungsverfahren wegen zerstörtem Umzugsgut, auf dessen Ausgang jahrelang warten (Gretel Pick aus Stuttgart, StAB 4,54 Rü 5632).
Im Anschluss wird der Anspruch von Rosenbergs durch die OFD Bremen anerkannt und es wird ein Vergleich über 11.500 DM geschlossen.
11500
DEM
StAB 4,54 Rü 6069 (ZAA 382844)
Further information
In den Dokumenten befinden sich Schriftstücke der URO, in denen auf den Fall von Hilde Kanikel aus Wien verwiesen wird (Kathrin Kleibl – Susanne Kiel (Hrsg.), LostLift Datenbank, Deutsches Schifffahrtsmuseum – Leibniz-Institut für Maritime Geschichte, Umzugsgut: Hilde Kanikel, geb. Goldschmid, Permalink: https://lostlift.dsm.museum/de/detail/collection/6d70226a-27a0-44ae-ba5f-db8560dd0ced (Zuletzt aktualisiert am: 16.2.2024). Auch ihr Umzugsgut befand sich auf dem Dampfer ROSARIO, der wegen des Kriegsausbruchs zurückkehren musste und dessen Güter bei der BLG in Bremen eingelagert wurden. In der Folge wurde ihr Umzugsgut versteigert.
Im Verlauf des Rückerstattungsverfahrens der Rosenbergs herrscht lange darüber Unklarheit, ob der Liftvan auf den Dampfer MADRID verfrachtet wurde oder auf der D ROSARIO.
Desweiteren liegt der Akte ein vollständiger Lagebericht über die Luftangriffe auf Bremen am 18. Mai 1940 (ein Schreiben vom Polizeipräsidenten Bremen an den Höheren SS- und Polizeiführer Hamburg). Der Lagebericht bestätigt die Zerstörung des Schuppen 15, in dem die Umzugsgüter von der D ROSARIO gelagert wurden.