Person: Margit Spitzer, geb. Berkowitz

Ehemann: Ben (Berl) Spitzer
Ben Spitzer zog 1914 nach Bremen. Er arbeitete in einer Hutfabrik und gründete später ein eigenes Geschäft, in dem auch seine Frau arbeitete. Sein Laden war zunächst in der Möckernstraße, dann am Buntentorsteinweg 59, später Am Wall 42. (Name des Geschäfts: Bernhard Spitzer). Während der Pogromnacht im November 1938 wurde sein Geschäft zerstört. Seine Frau und er wurden von der SS verhaftet, kamen jedoch schnell wieder frei.
Emigration am 16.11.1938 von Bremen über Hamburg in die USA an Bord der SS MANHATTAN (Ankunft in New York am 24.11.1938). -> Mit Hilfe der Bremer Beratungsstelle des Hilfsverein der Juden in Deutschland e.V. (Kolhöker Straße).

Der Liftvan kam in den USA an, enthielt jedoch nur einen Teil des Umzugsgutes. Der Rest wurde 1940 von der Fa. F.W. Neukirch versteigert. Laut Spedition konnten nicht alle Gegenstände verschickt werden, sondern sie mussten weiter gelagert werden, weil dern Lift zu klein war. Die Spediton informierte das Ehepaar schriftlich davon, diese Briefe gingen aber erst nach Kriegsende ein. Am 19.7.1940 versteigerte die Sepdition schließlich die übrig gebliebenen Gegenstände. Die Auflistung dieser deckt sich nicht mit der Auflistung von fehlendem Umzugsgut des Ehepaar Spitzer.

Im Verfahren wurden die zur Verschickung verpackten Silbergegenstände mit 450 DM im Vergleichsvorschlag der OFD entschädigt. Alle anderen Ansprüche werden vom OFD als unbegründet abgelehnt, weil die Fa. Neukirch verantwortlich sei, nicht das Deutsche Reich.

StAB 4,54 Rü 5569
StAB 4,54 E 11326

https://wkgeschichte.weser-kurier.de/das-stiefkind/
-> Düsternstraße
(aufgerufen am 16.6.2022)

• Auftraggeber:in Ben (Berl) Spitzer