Person: Sally Loewenstein/Löwenstein
Kaufmann Putz- und Trikotagengeschäft
Hannover Linden, Deisterstr. 78
Ehefrau: Helene (Jenny) Löwenstein, geb. Herz (s. https://www.geni.com/people/Sally-L%C3%B6wenstein/6000000014294350854).
Kinder: ja.
Am 19. Januar 1940 ausgewandert nach Panama. Später in die USA, dort New York.
Sally Loewenstein betrieb ein Putz- und Trikotagengeschäft in Hannover, Firma Hertz & Co.
In der Akte NLA HA Hann. 210 Acc. 2004/025 Nr. 589 in Hannover geht es auch um den Verkauf der Grundstücke/Häuser in Hannover, Deisterstr. 78 und Kaplanstr. 18, als auch um andere (erzwungene) Verkäufe vor der Auswanderung der Löwensteins.
Einige Tage nach dem Beginn ihrer Überseefahrt ab Genua in Richtung Panama im Januar 1940 erlebte die Familie Löwenstein als Passagiere auf dem italienischen Dampfer ORAZIO zuerst vor Toulon eine Durchsuchung des Schiffes durch die französische Marine (es befanden sich noch viele andere fliehende Jüdinnen und Juden auf dem Schiff). Die Weiterfahrt wurde ihnen dann aber gewährt. Nach einigen Stunden explodierte ein Motor und das Schiff geriet in Brand. Von den 645 Menschen an Bord starben 106. Die anderen wurden durch herbeigekommene Schiffe gerettet bevor das brennende Schiff sank. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Orazio_(Schiff) - aufgerufen am 19.06.2024)
Die Löwensteins verloren dabei ihr gesamtes Reisegepäck inkl. Papiere. Im Februar 1940 beantragte die Zentralstelle für Wohlfahrtspflege in der Synagogen-Gemeinde Hannover bei der Devisenstelle des OFP Hannover die Erlaubnis, aus ihren eigenen Altbeständen Wäsche und Kleidungsstücke nach Genua in das Hotel Nord schicken zu dürfen, in dem die Familie nach dem Schiffsunglück untergebracht war. In der Hannoveraner Devisenakte NLA HA Hann. 210 Acc. 2004/025 Nr. 589 befindet sich auch ein Schreiben von Aron Friedrich Wallach aus Hannover, der eine Wäsche-Sammelaktion für die Familie gestartet hatte und ebenfalls um die Erlaubnis anfragte, die Sachen nach Genua verschicken zu dürfen. (s. Dokumente)
Die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland Abt. Wanderung (HILFSVEREIN) aus Hannover beantrage im April 1940 bei derselben Devisenstelle um die erneute Ausstellung von Führungszeugnissen für die Familie Löwenstein, da auch sämtliche Papiere durch das Schiffsunglück vernichtet worden waren. (s. Dokumente)
StAB 4,42/3-30
StAB 4,54 Ra 1174
StAB 4,54 OFD Ra 1174
NLA HA Hann. 210 Acc. 2004/024 Nr. 284
NLA HA Hann. 210 Acc. 2004/025 Nr. 589
- http://navigator.lebensraum-linden.de/inhaltsverzeichnis/details/poi-900000042-5201-Familie_David_und_Margarete_Loewenstein.html
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Kathrin Kleibl – Susanne Kiel (Hrsg.), LostLift Datenbank, Deutsches Schifffahrtsmuseum – Leibniz-Institut für Maritime Geschichte, Person: Sally Loewenstein/Löwenstein, Permalink: https://lostlift.dsm.museum/de/detail/person/cb388088-3085-4635-9321-92309e052289 (Zuletzt aktualisiert am: 5.7.2024)
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