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Person: Pauline Rosalie Heimann

 
Name
Rang / Titel
 
Lebensdaten
02.06.1899 - 6.12.1997
Geburtsort
Ratibor
Sterbeort
Bournesmouth
 
Geschlecht
Nationalität
Beruf
Krankenschwester
 
Letzter Wohnort
Berlin
Adressen
Berlin, Iranischestr. 2, Israelitisches Krankenhaus

 
Informationen
Rosalie Pauline Heimann (2.6.1899 in Bosatz bei Ratibor - 6.12.1997 in Bournesmouth) arbeitete von 1926 bis 1939 in Berlin als Krankenschwester im Jüdischen Krankenhaus. Am 31.7.1939 endete ihr Arbeitsverhältnis und sie wanderte am 13. August 1939 nach Cardiff aus.
Ihre Eltern waren der Gastwirt Karl Heimann, geboren am 5.7.1859, und Martha, geborene Schück am 9.11.1865. Rosalie hatte drei Brüder, Kurt, geboren 1894, Felix, geboren 1896, und Herbert, geboren 1901.
Bemerkungen
Eigentlich hätte das Schiff „Progress“ vom Hamburger Freihafen aus das komplette Gepäck von Rosalie Heimann am 28.8.1939 nach Cardiff verschiffen sollen, aber wegen der Kriegsgefahr lief das Schiff nicht aus und das Gepäck blieb liegen. Nach Zeugenaussagen wurde noch eine gewisse Zeit das Geld für die Lagerung des Gepäcks bezahlt.
Frau Heimann kümmerte sich bald nach Ende des Zweiten Weltkriegs um Entschädigung. Ein wie so oft mühsamer Weg und ich sende hier einige Zeilen von ihr vom 1.5.1957. Nach der Aufzählung der vielen persönlichen Dinge erwähnte sie: „[…] Ausserdem waren im Gepaeck 2 wertvolle Bilder. Das gesamte Gepaeck wurde vom Spediteur Max Delle, Berlin, gepackt und zum Versand gebracht. Beamte vom Zollamt Berlin waren bei der Verpackung dabei, und hatte ich auch ein Gesuch bei der Devisenstelle Berlin fuer das Gepaeck eingereicht, aber wie gesagt habe ich leider ueberhaupt keine Unterlagen fuer all dies. Das Gepaeck wurde vom Schwesternheim des Juedischen Krankenhaus Berlin, Iranische Str. 4, abgeholt.“ Es folgt eine drei Seiten lange Liste mit der Ausstattung, darunter „2 kostbare holländische Gemälde, ca. 20x25 cm, soweit ich mich erinnere von Jan Brueghel, Landschaften, Geschenke meines Bruders ca. 7.000 RM“. Schenkender war der Bruder, Dr. Felix Heimann (geb. 15.9.1896), der 1942 von Berlin aus deportiert und ermordet wurde.

Ergänzend füge ich ein Schreiben vom 26.9.1957 bei. In der Sache Rosalie Heimann schrieb der Kunstsachverständige M. Ekstein, 90, Jermyn Street, Piccadilly, London: „Miss Heimann, zur Zeit Oberin des Branksome Dean Erholungsheims, in Bournemouth gab mir eine Beschreibung der 2 Bilder welche sie bei Ihrer Auswanderung von ihrem Bruder erhielt. Er übergab ihr die Bilder mit dem Vermerk dass sie eine grossen Wert darstellen, der Ihr über die schwere Zeit der sie entgegen geht helfen möge. Der Schilderung nach handelt es sich hier um Gemälde der Niederländischen Schule, und zwar des Malers Jan Brueghel, auch Velour-Brueghel genannt. Beiliegend sind 2 Reproductionen von Bildern derselben Art, aus denen Miss Heimann die Ähnlichkeit mit den von ihrem Bruder erhaltenen Bildern erkannte. Auch die Grössenmasse, die gewöhnlich von diesem Maler verwendet wurden, stimmen mit denen der beiden abgebildeten Bildern überein. Der Bruder, der in Berlin ein angesehener Anwalt und grosser Kunstkenner war, starb im Konzentrationslager. Der Wert der Bilder ist heute ungefähr auf £ 600 bis £ 700 anzusetzen.“
Im Entschädigungsverfahren ergab sich der Hinweis, dass in Hamburg der Versteigerer Krohn am 6.10.1941 die Summe von 4.645,35 an die Gestapo überwiesen hat als Ergebnis einer Versteigerung „Heimann“. Natürlich waren keine Unterlagen mehr zu finden durch Kriegsweinwirkung.

Frau Kathy Miller, Australien, ist die Großcousine von Rosalie und Dr. Felix Heimann.
 
Primärquelle
Entschädigungsamt Berlin, Reg.Nr. 262778, Rosalie Heimann
Brandenburgisches Landeshauptarchiv, Rep. 36 A Oberfinanzpräsident Berlin-Brandenburg (II) Nr. 14260
StAHH 314-15 Oberfinanzpräsident (Devisenstelle und Vermögensverwertungsstelle) H 251 (Abl. 1998) ?
Sekundärquelle
Onlinequelle
 
 
zugeordnete Umzugsgüter
 
 
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