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Umzugsgut: Simon Wertheimer

 
Person
 
Umzugsgut
2 Liftvan
Bezeichnung
SW 445, SW 446
Gewicht / Maße
 
Route
München -> Bremen -> (USA)
 
Datierung
1939
Referenznummer
J 593
 

Provenienz:


Transport (Land)

 

Fa. Johann Heckemann
München -> Bremen (?)

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EUR

StAB 4,54 Ra 378

Versteigerung

12.05.1942  19.05.1942

Johann Bothe (Gerichtsvollzieher)
Bremen, Versteigerungslokal Auf den Häfen 66

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12416,17 RM J 593
Das Versteigerungsprotokoll hat bei den diversen Bremer Rückerstattungsverfahren in den 1950er Jahren vorgelegen. Leider liegt es heute den Bremer Akten nicht mehr bei. In einem Schreiben der Oberfinanzdirektion Bremen wird erwähnt, dass es bei der OFD in München liegen/gelegen haben soll.
StAB 4,54 Ra 378 (Nettoerlös)

Kauf

15.05.1942 

Carl Emil Spiegel (Fa. Franz Leuwer)
1 kleines Gemälde von Schülein (110,00 RM)
1 Gemälde "Schloss" von Beyerlein (200 RM)
1 Gemälde "Portrait eines Herren mit Schlapphut" von Diefenbach (605 RM)
1 rundes Gemälde "Madonna" von Heuss (400 RM)
1 Gemälde "Eislauf" von Heydendahl (600 RM)
1 Gemälde "Strasse" von Nauer (250 RM)

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StAB 4,54 Ra 378

Kauf

14.05.1942 

Walter Pünjer
Gemälde "Mönch" von Nauer (Pos. 43 des damals vorgelegenen Versteigerungsprotokolls).
Walter Pünjer sagt im Rückerstattungsverfahren 378/2 und 378/3 aus, dass er das Bild "wohl 1942 bei der Auktion des Oberfinanzpräsidenten erworben" habe", er "...wußte nicht einmal, dass es aus jüdischem Besitz stammte." Das Bild sei (1950) nicht mehr in seinem Besitz, sonder noch während des Krieges nach Schmalkalden, Thüringen ausgelagert.
Simon Wertheimer: "Das Bild war von mir vom Künstler aus Gefälligkeit verkauft worden und war hervorragend gut."

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310 RM

StAB 4,54 Ra 237 und 378

Kauf

12.05.1942  14.05.1942

Hans (Käufer in Bremen) Scholtz Dr.
Gemälde "Krabbenfischer" von Paul Ehrenberg. Zum Erwerb dieses Bildes gibt es in den Rückerstattungsverfahren zwei verschiedene Versionen: Elli Scholtz, die Witwe von Dr. Scholtz, behauptet, ihr Mann habe das Bild von Carl Emil Spiegel in der Buch- und Kunsthandlung Franz Leuwer in Bremen, Obernstrasse gekauft. Das Landesamt für Wiedergutmachung Bremen klärt Ellie Schlotz darüber auf, dass im Versteigerungsprotokoll vom 12.5.1942 der Name Dr. Hans Scholtz eingetragen sei.
Scholtz hat das Bild vor der Währungsreform an "Herrn Direktor Hans Uhrmacher, Am schwarzen Meer 10 in Bremen" verkauft (wo es 1949 auch noch ist).
Es wird nach dem Krieg im Rückerstattungsverfahren verhandelt und am 24.7.1950 beschlossen, dass Herr Uhrmacher das Bild zurückgeben muss. Es kommt zur Restitution.

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EUR

StAB 4,54 Ra 378/2 und 378/3

Kauf

12.05.1942 

Hans (Käufer in Bremen) Scholtz Dr.
Perserteppich (Meschet-Korosan, 4,4 m x 2,85 m), erworben am 12. oder 14.5.1942 im Versteigerungslokal Königstr. 11 für 1.400 RM, an anderer Stelle für 1.700 RM.
Elli Scholtz sagt aus, dass ihr Mann den Teppich nicht für sich, sondern für einen Vollmachtgeber ersteigert hätte, an den er den Teppich drei Wochen nach Versteigerungstermin weitergegeben hätte: Joseph Credo und dessen Ehefrau Mathilde (Bremen, Elsässerstr. 41), Freunde von Scholtz. Da beide Familien ausgebomt waren, hätten sie "bevorzugt Zugang zu den Versteigerungen".
Simon Wertheimer sagt im Verfahren StAB 4,54 Ra 237 aus, dass er den Teppich 1927 in München für mehr als 3.000 RM erworben hatte.
Das Verfahren endet mit einem Vergleich über 2.000 DM.

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1400 RM

StAB 4,54 Ra 237 Simon Wertheimer ./. Dr. Scholtz & Credo, Dobben 59

Kauf

19.05.1942 

Wirtschaftsamt Lübeck
Wäsche
Der Senat der Hansestadt Lübeck liegt in einem Schreiben an das Landesamt für WG Bremen vom 13.10.1955 dar, dass "die aufgeführten Wäschestücke "für" das Ernährungs- und Wirtschaftsamt in Lübeck gekauft worden wären, so ist damit noch nicht erwiesen, dass sie auch "vom" Ernährungs- und Wirtschaftsamt Lübeck tatsächlich selbst gekauft worden sind." S. Medien.

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629 RM

StAB 4,54 Ra 378

Kauf

12.05.1942 

Wirtschaftsamt Bremen

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EUR

StAB 4,54 Ra 378

Kauf

12.05.1942 

Bibliothek der Hansestadt Bremen
Bücher

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EUR

StAB 4,54 Ra 378

Überweisung

22.05.1942 


Finanzkasse Bremen Ost

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3611,51 RM

StAB 4,42/3-4: Simon Wertheimer, Versteigerungserlös, J 593

Überweisung

22.05.1942 


Finanzkasse Bremen Ost

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10271,06 RM J 593

StAB 4,42/3-4: Simon Wertheimer, Versteigerungserlös, J 593

Überweisung

03.06.1942 


Finanzkasse Bremen Ost

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120 RM

StAB 4,42/3-4: Simon Wertheimer (Gettoverwaltung), Nähmaschine, J 593

Überweisung

13.06.1942 


Finanzkasse Bremen Ost

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1418 RM

StAB 4,42/3-4: Simon Wertheimer, Einz. von Vermögenswerten, J 593

Gutachten

02.05.1951 

Günter Busch

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EUR

StAB 4,54 Ra 237/378 OFD Bremen

Gutachten

1956 

Otto Schoener
Otto Schoener kommt auf einen Schätzwert von 13.335,50 DM (zusätzlich zu den bereits für die Ölgemälde und die Teppiche zugesprochenen "4.345 DM", so Schoener).

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13335,50 DEM

StAB 4,54 Ra 1208

Rückerstattungsverfahren

22.12.1948 

Landesamt für Wiedergutmachung Bremen
Verweis an die Wiedergutmachungskammer bei Landgericht Bremen, da eine gütliche Einigung nicht zustande gekommen ist (OH 1082/1950 (W).
Die Schadensersatzsumme umfasst das Umzugsgut ausschließlich der Gemälde und der Perserteppiche.
Wertheimer wird juristisch vertreten durch Paul Krenn, München, Walchenseeplatz 19.

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13335,50 DEM

StAB 4,54 Ra 378 und 378/1, 378/2, 378/3
StAB 4,54 Ra 1208
StAB 4,44/2-163

Rückerstattungsverfahren

1949  18.07.1951

Landgericht Bremen, 1. Wiedergutmachungskammer
Es geht in diesem Verfahren um die Erstattung der von Spiegel erworbenen Gemälde.
Wertheimer und Spiegel einigen sich in einem Vergleich über eine Zahlung Spiegels von 400 DM an Wertheimer.

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400 DEM

StAB 4,44/2 - 163 Simon Wertheimer ./. Emil Spiegel

Rückerstattungsverfahren

17.2.1948  21.05.1952

Landesamt für Wiedergutmachung Bremen
In diesem Verfahren geht es um die Rückerstattung eines Perserteppichs (Meschet-Korosan, 4,4 m x 2,85 m), erworben am 12. oder 14.5.1942 im Versteigerungslokal Königstr. 11 für 1.700 RM.
Simon Wertheimer sagt aus, dass er den Teppich 1927 in München für mehr als 3.000 RM erworben hatte.
Jospeh Credo (siehe dazu auch Provenienzschritt: Kauf von Hans (Käufer in Bremen) Scholtz/Scholz Dr.) sagt in einem Schreiben vom 20.2.1950 aus, dass die "gemachten Angaben frei erfunden" seien, "weder von mir noch von meiner Ehefrau ist ein Teppich übernommen worden, den Herr Dr. Scholtz auf Versteigerung aus jüdischem Besitz erhalten hat. Ich lehne es daher auch ab, mich in dieser Sache irgenwie zu vergleichen, da sie mich in keiner Weise betrifft. Meine Ehefrau ist aus dem gleichen Grunde nicht bereit, irgendeinem Vergleichsvorschlag zuzustimmen."
Die Geschwister von Joseph Credo sagen aus, dass er vor seinem Bombenschaden am 3.7.1942 wertvolle Teppiche und Brücken besessen hat, die er auf Auktionen der damaligen jüdischen Auswanderer ersteigert hatte. Desweiteren hatte Credo bei Stadtamt seine Ausbombung gemeldet und dabei einen Perserteppich (mit übereinstimmenden Maßen) als zerstört aufgeführt. Am 26.3.1943 ist der Wert durch einen Gutachter mit 4.000 RM angegeben worden. Eine ehemalige Sekretärin Credos (Frl. Cläre Vorrs, Bremen, Am Dobben 12a) bestätigte, dass Credo zuvor keine wertvollen Teppiche besessen hätte und dass dieser besondere Teppich nur wneige Monate nach seiner Erstehung bei der Ausbombung verbrannt ist.
Am 31.10.1950 wird das Verfahren an die 1. Wiedergutmachungskammer beim Landgericht verwiesen: OH 1081/50 (W) und dort endet es mit dem Beschluss, dass Credo 2.000 DM an Simon Wertheimer zu zahlen hat.

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2000 DEM

StAB 4,54 Ra 237 Simon Wertheimer ./. Dr. Scholtz & Credo, Dobben 59

Restitution

30.09.1950 


Gemälde "Krabbenfischer" von Paul Ehrenberg. Zum Erwerb dieses Bildes gibt es in den Rückerstattungsverfahren zwei verschiedene Versionen: Elli Scholtz, die Witwe von Dr. Scholtz, behauptet, ihr Mann habe das Bild von Carl Emil Spiegel in der Buch- und Kunsthandlung Franz Leuwer in Bremen, Obernstrasse gekauft. Das Landesamt für Wiedergutmachung Bremen klärt Ellie Schlotz darüber auf, dass im Versteigerungsprotokoll vom 12.5.1942 der Name Dr. Hans Scholtz eingetragen sei.
Scholtz hat das Bild vor der Währungsreform an "Herrn Direktor Hans Uhrmacher, Am schwarzen Meer 10 in Bremen" verkauft (wo es 1949 auch noch ist).
Es wird nach dem Krieg im Rückerstattungsverfahren verhandelt und am 24.7.1950 beschlossen, dass Herr Uhrmacher das Bild zurückgeben muss.

mehr

EUR

StAB 4,54 Ra 378/2 und 378/3



Zusatzinformationen



In einem Brief vom 16.5.1949 schreibt Simon Wertheimer über das Gemälde "Madonna" von Heuss: „Dieses Bild hing in der Pinakothek in München, war dann an Kronprinz Rupprecht übereignet worden und von ihm 1927 für 500 Mark an mich verkauft worden. Solche Bilder sind im Werte stark gestiegen.“ (StAB 4,54 Ra 378/2 und /3)
Im Verfahren am Landgericht, 1. Wiedergutmachungskammer StaB 4,44/2-163 Simon Wertheimer ./. Emil Spiegel geht es um die von Carl Emil Spiegel erworbenen Bilder:
1 kleines Gemälde von Schülein (110,00 RM)
1 Gemälde "Schloss" von Beyerlein (200 RM)
1 Gemälde "Portrait eines Herren mit Schlapphut/Selbstporträt" von Diefenbach (605 RM) -> weiterverkauft im Dezember 1942 für 1.000 RM an einen unbekannten Käufer
1 rundes Gemälde "Madonna" von Heuss (400 RM) -> weiterverkauft im Dezember 1942 für 700 RM an einen unbekannten Käufer
1 Gemälde "Eislauf" von Heydendahl (600 RM)
1 Gemälde "Strasse" von Nauer (250 RM)

Spiegel wird zur Verhandlung geladen und sagt aus:
+ Er hatte nicht gewusst, dass es sich bei der Versteigerung um jüdisches Eigentum handelte.

+ Er erinnert sich, dass das Selbstporträt von Dieffenbach und die Madonna von Heuss in seinem Geschäft, der Kunst- und Buchhandlung Franz Leuwer in der Obernstrasse 14, ausgestellt und im Dezember 1942 verkauft wurden. An die Namen der Käufer und den Verkaufspreis erinnert er sich nicht.

+ Die anderen Bilder sind alle verloren. Hier verweist Spiegel auf den Brand der Buchhandlung im Jahr 1943, durch den alle Geschäftsbücher und eingelagerten Bilder verloren wurden. Er hatte einen ‚stabilen Luftschutzkeller‘ im Haus, der als Lager für „Bilder und Bücher und sonstige wertvolle Sachen“ genutzt wurde, der den Bomben zwar standhielt, die Hitze aber sämtliches Inventar verkohlte.


In StAB 4,54 Ra 378 wird der Name Annemarie Abraham erwähnt, die eine Versteigerung vorgenommen haben soll. Dieser Name kann in Bremen nicht verifiziert werden. Dagegen kann die Versteigerung am 12.5.1942 durch Gerichtsvollzieher Bothe bestätigt werden.


 
 
 
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