LostLift Datenbank

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Die LostLift Datenbank

Der historische Hintergrund

Ab 1933 wanderten viele aufgrund der NS-Ideologie als Juden verfolgte Menschen aus dem Deutschen Reich aus. Ihr Hab und Gut wurde - verstaut in Liftvans und Kisten - über verschiedene europäische Häfen ins Exil verschifft.

Der Beginn des Zweiten Weltkriegs im September 1939 verhinderte das Auslaufen der zivilen Schiffe aus dem Deutschen Reich. Infolgedessen konnten die bereits in die Häfen von Hamburg und Bremen transportierten Ladungen nicht weiterbefördert werden und stapelten sich in den Lagern. Außerdem wurden Schiffe, die bereits ausgelaufen waren, zurückbeordert und ihre Fracht in den deutschen Häfen gelöscht.

In beiden Städten wuchs die Menge des Umzugsgutes auf etwa 6.-7.000 Frachtstücke an, was etwa 4.-5.000 Eigentümerfamilien entsprach. Die städtischen Behörden beschlagnahmten das Umzugsgut ab dem Frühjahr 1940 und beauftragten Gerichtsvollzieher und Auktionshäuser, es öffentlich an die Meistbietenden zu verkaufen.

Das Projekt

Seit 2018 untersuchen zwei ineinandergreifende, laufende und vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste geförderte Forschungsprojekte am Deutschen Schifffahrtsmuseum | Leibniz-Institut für Maritime Geschichte in Bremerhaven die Prozesse dieser besonderen Form der Enteignung von Juden.

Während Dr. Kathrin Kleibl ihren Schwerpunkt auf Hamburg legt, erforscht Susanne Kiel die Beschlagnahmungen in Bremen. Die Aufgabe besteht darin, Informationen aus Tausenden von Dokumenten zusammenzuführen.

Die Datenbank

Ein wichtiges Hilfsmittel, um die Informationen aus den erhaltenen Dokumenten zu organisieren, war die Entwicklung der LostLift Datenbank, in der diese gebündelt und durchsuchbar gemacht werden.

Soweit aus den Dokumenten ersichtlich, rekonstruiert jeder Eintrag den Weg des Umzugsgutes einer Eigentümerfamilie - vom Verlassen der Wohnung mit einem Spediteur bis zur Beschlagnahmung in einer Hafenstadt und schließlich der Versteigerung des Eigentums. Die entsprechenden Rückerstattungsakten vervollständigen das Bild. Darüber hinaus finden sich Informationen zu den einzelnen Beteiligten, seien es die geschädigten Familien selbst, die Spediteure, Gerichtsvollzieher:innen oder Käufer:innen der Gegenstände.

Die LostLift Datenbank ist in deutscher und englischer Sprache verfügbar, wobei die Inhalte in deutscher Sprache abgefasst sind, wie sie auch in den Dokumenten vorkommen. Hinter den Einträgen stehen Scans von einigen der Originalquellen. Die jeweiligen Quellen aller Daten sind angegeben.

Recherche & Zitate

Da die Recherchen noch nicht abgeschlossen sind, wird die LostLift Datenbank weiterhin in regelmäßigen Abständen aktualisiert. Zugleich erhofft sich das Projekt durch die Veröffentlichung von Informationslücken auch Hinweise und vielleicht sogar fehlende Dokumente.

Werden Informationen/Inhalte aus der LostLift Datenbank genutzt, muss die Quelle angegeben werden. Zitierschema: Kathrin Kleibl – Susanne Kiel (Hrsg.), LostLift Datenbank, Deutsches Schifffahrtsmuseum – Leibniz-Institut für Maritime Geschichte, Name des Datensatzes xxx, Permalink: xxx (Zuletzt aktualisiert am: x.x.20xx).

Kontakt:
lostlift@dsm.museum

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