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Person: Kurt/Curt, später: William C. Mosenthal
Name
Rang / Titel
Lebensdaten
09.10.1890
Geburtsort
Eisenach , Deutschland
Sterbeort
Geschlecht
männlich
Nationalität
Beruf
Eisenwarenhändler
Letzter Wohnort
Eisenach
Adressen
Eisenach
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Informationen
Sohn von Kaethe Mosenthal
Ehemann von Johanna Mosenthal, geb. Eichengrün (geb. in Witten/Ruhr, Heirat 1920)
Vater von Ursel (später Joyce) Mosenthal (geb. 20.10.1920) und Hans (später John) Mosenthal (geb. 16.07.1922)
Nach dem Abitur diente William Mosenthal er im Ersten Weltkrieg als Oberfeldwebel in Frankreich und wurde mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Nach der Heirat lebte die Familie in Eisenach bei William Mosenthals Mutter Kaethe.
Herr Mosenthal war Geschäftsführer der Firma A. Mosenthal Eisenhandlung in Eisenach. Das Unternehmen war 1884 von seinem Großvater Abraham Mosenthal gegründet worden. Herr Mosenthals Vater Max übernahm 1898 die Leitung, und William Mosenthal wiederum erbte die Leitung des Unternehmens nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1929.
In der Nacht des 9. November 1938, der Kristallnacht, wurde William Mosenthal verhaftet und in das Konzentrationslager Buchenwald gebracht. Er wurde gezwungen, am 1. Dezember 1938 einen "Verkaufs"-Vertrag für sein Geschäft zu unterzeichnen, damit er das Lager verlassen und emigrieren konnte. Johanna Mosenthal wurde in einen Saal gegenüber der Synagoge geschleppt; man drohte ihr und anderen jüdischen Frauen, sie in die Synagoge zu werfen. Als Frau Mosenthal nach Hause zurückkehrte, fand sie ihre Wohnung zerstört und ihren gesamten Besitz verwüstet vor.
Ursel und Hans konnten im Mai 1939 nach England emigrieren, um auf ihre Quotennummer für die Auswanderung in die Vereinigten Staaten zu warten. Hans kam mit einem Kindertransport und Ursel wurde in England zur Kinderkrankenschwester ausgebildet. Herr und Frau Mosenthal kamen am 25. August 1939 in England an. Da er als feindlicher Ausländer angesehen wurde, wurde Herr Mosenthal auf der Isle of Man interniert. Im Oktober 1940 emigrierte die Familie in die Vereinigten Staaten, wo sie sich in Kew Gardens, New York, niederließ. Frau Mosenthal nahm sich im Februar 1943 das Leben, da sie sich nie von den erlittenen Traumata und dem Tod ihrer Familie erholt hatte. Ein Bruder beging Selbstmord, als Nazi-Sturmtruppen kamen, um ihn zu verhaften; eine Schwester und ihr Mann kamen in Auschwitz um.
Herr Mosenthal hatte nach der Emigration ein kleines Eisenwarengeschäft erworben. Er heiratete 1950 erneut und zog 1969 mit seiner Frau nach Mill Valley, Kalifornien. Er starb dort im Jahr 1972.
Ursel Mosenthal heiratete 1954 William Remak (einen Auswanderer aus Berlin). Sie arbeitete bis 1960 als praktische Krankenschwester/Büroassistentin in einer Arztpraxis und lebt in Sausalito, San Francisco. (https://holocaustcenter.jfcs.org/findingaids/19881046remakmosenthal.html)
Ehemann von Johanna Mosenthal, geb. Eichengrün (geb. in Witten/Ruhr, Heirat 1920)
Vater von Ursel (später Joyce) Mosenthal (geb. 20.10.1920) und Hans (später John) Mosenthal (geb. 16.07.1922)
Nach dem Abitur diente William Mosenthal er im Ersten Weltkrieg als Oberfeldwebel in Frankreich und wurde mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Nach der Heirat lebte die Familie in Eisenach bei William Mosenthals Mutter Kaethe.
Herr Mosenthal war Geschäftsführer der Firma A. Mosenthal Eisenhandlung in Eisenach. Das Unternehmen war 1884 von seinem Großvater Abraham Mosenthal gegründet worden. Herr Mosenthals Vater Max übernahm 1898 die Leitung, und William Mosenthal wiederum erbte die Leitung des Unternehmens nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1929.
In der Nacht des 9. November 1938, der Kristallnacht, wurde William Mosenthal verhaftet und in das Konzentrationslager Buchenwald gebracht. Er wurde gezwungen, am 1. Dezember 1938 einen "Verkaufs"-Vertrag für sein Geschäft zu unterzeichnen, damit er das Lager verlassen und emigrieren konnte. Johanna Mosenthal wurde in einen Saal gegenüber der Synagoge geschleppt; man drohte ihr und anderen jüdischen Frauen, sie in die Synagoge zu werfen. Als Frau Mosenthal nach Hause zurückkehrte, fand sie ihre Wohnung zerstört und ihren gesamten Besitz verwüstet vor.
Ursel und Hans konnten im Mai 1939 nach England emigrieren, um auf ihre Quotennummer für die Auswanderung in die Vereinigten Staaten zu warten. Hans kam mit einem Kindertransport und Ursel wurde in England zur Kinderkrankenschwester ausgebildet. Herr und Frau Mosenthal kamen am 25. August 1939 in England an. Da er als feindlicher Ausländer angesehen wurde, wurde Herr Mosenthal auf der Isle of Man interniert. Im Oktober 1940 emigrierte die Familie in die Vereinigten Staaten, wo sie sich in Kew Gardens, New York, niederließ. Frau Mosenthal nahm sich im Februar 1943 das Leben, da sie sich nie von den erlittenen Traumata und dem Tod ihrer Familie erholt hatte. Ein Bruder beging Selbstmord, als Nazi-Sturmtruppen kamen, um ihn zu verhaften; eine Schwester und ihr Mann kamen in Auschwitz um.
Herr Mosenthal hatte nach der Emigration ein kleines Eisenwarengeschäft erworben. Er heiratete 1950 erneut und zog 1969 mit seiner Frau nach Mill Valley, Kalifornien. Er starb dort im Jahr 1972.
Ursel Mosenthal heiratete 1954 William Remak (einen Auswanderer aus Berlin). Sie arbeitete bis 1960 als praktische Krankenschwester/Büroassistentin in einer Arztpraxis und lebt in Sausalito, San Francisco. (https://holocaustcenter.jfcs.org/findingaids/19881046remakmosenthal.html)
Bemerkungen
Primärquelle
Sekundärquelle
https://holocaustcenter.jfcs.org/findingaids/19881046remakmosenthal.html
Onlinequelle
zugeordnete Umzugsgüter
- Auftraggeber:in Kurt/Curt, später: William C. Mosenthal
Zitiervorschlag
Kathrin Kleibl – Susanne Kiel (Hrsg.), LostLift Datenbank, Deutsches Schifffahrtsmuseum – Leibniz-Institut für Maritime Geschichte, Person: Kurt/Curt, später: William C. Mosenthal, Permalink: https://lostlift.dsm.museum/de/detail/person/585539e3-ade9-4dc4-8610-0d940913d193 (Zuletzt aktualisiert am: 2.1.2024)