Die LostLift Datenbank
Umzugsgut: Emilie, gen. Milli Hellendall, geb. Ruedenberg
Dokumente: Anzahl 8
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Provenienz:
Lagerung
Fa. Heinrich Heuter
Lagerung der Wohnungseinrichtung bei der Firma Heinrich Heuter, zuvor als auch danach kurze Lagerzeiten bei einer Bekannten der Hellendalls.
EUR
StAB 4,54 Rü 6270
Transport (Land)
Fa. Carl Martin Nachf.
Mönchengladbach ? -> Bremen (an Fa. Internationales Transportkontor E. Pape & Co. übergeben)
EUR
StAB 4,54 Rü 5364
Lagerung
Lagerung
Fa. Bremer Lagerhaus-Gesellschaft BLG
Bremen, BLG Lagernr. 2678a, Schuppen 12
EUR
StAB 4,54 Rü 5364
Beschlagnahmung
Gestapo Bremen
AZ: I H 12 08 (Schreiben an die Fa. E. Pape, dass das Umzugsgut "zwecks Durchführung der Versteigerung an den Gerichtsvollzieher R. Bohlmann [...] auszuhändigen" ist.
B.Nr. II B 2 - 1771/41 ("Sicherstellung der Vermögenswerte" am 30.06.1941)
EUR
StAB 4,54 Rü 6270
Umzugsgutliste
Mobiliar:
Salonmöbel (Samtsessel [vom Werkbund-Architekten Bruno Paul aus Köln], antiker Schtreibtisch u.a.),
Esszimmer (Nussbaum),
Verandamöbel
Schlafzimmer (Sohn)
Kücheneinrichtung inkl. Herd, Spülbecken etc.
Schlafzimmereinrichtung (Mahagoni)
Gästezimmer
Gartenmöbel (gelb und weiße Garnitur)
Truhen (handgeschnitzt), Perserteppiche und -brücken, div. Kronleuchter, ca. 200 Bücher, Briefmarkensammlung u.a.
Kunst:
Welche Kunstwerke sich im Umzugsgut befanden und welche im Haus bzw. in Mönchengladbach oder in Krefeld verblieben sind, darüber gibt es unterschiedliche Aussagen. Die in Verfahren StAB 4,54 Rü 6270 erwähnten drei Gemälde und andere Bilder sollen nach einigen Aussagen bereits in Mönchengladbach verkauft, versteigert oder anderweitig "verwertet") worden sein. Demnach sollen sich im Umzugsgut "nur" 20 kleine Bilder (kleine Stiche und Radierungen) befunden haben. Siehe Zusatzinformation und Dokumente.
EUR
StAB 4,54 Rü 6270
Versteigerung
Rückerstattungsverfahren
Landesamt für Wiedergutmachung Bremen
Das Verfahren (in Bremen liegt dazu die Akte StAB 4,54 Rü 6270 vor) wird bei der Wiedergutmachungskammer beim Landgericht Krefeld geführt, Beschluss am 15.07.1963: Schadensersatzsumme 22.000 DM. Es geht in dieser Akte auch um die Abgabe einer großen Menge Silbergegenstände und Schmuck, die zum Teil sehr detailliert beschrieben werden. Sie wurden von der Tochter (Ilse Hellendall) in der Pfandleihanstalt in Krefeld abgegeben, bevor Mutter und Tochter ausgereist sind.
In dem Bremer Verfahren (Rü 5364) geht es ausschließlich um den Liftvan. Nach einem längeren Schriftverkehr über die höhe der Schadensersatzhöhe, wird sich in einer Güteverhandlung am 18.04.1962 über eine Zahlung von 16.000 DM geeinigt.
Wiederaufnahme....
Verweis nach Bremen am 31.05.1967
16000
DEM
StAB 4,54 Rü 6270 (Krefeld und Duisburg)
StAB 4,54 Rü 5364 (Bremen)
Ablieferung
Zusatzinformationen
Der Rechtsanwalt von Emilie Hellendall, Hans Strauss, 52 Wall Street, New York (u.auch in Mannheim, Mollstr. 33) betont in seinen Schreiben mehrmals, dass die Höhe des Schadensersatzbetrages nicht von einem Sachverständigen geschätzt werden soll, der sich während der Verfolgungszeit mit der Versteigerung jüdischen Hausrats befasst hat.
Es ist nicht vollständig herauszufinden, welche Objekte im Umzugsgut verpackt waren und welche im Haus in Mönchengladbach verblieben sind. Besonderes Mobiliar ("schwere und gediegene Stücke"), die Salonmöbel ("moderne Sessel nach Entwürfen von Bruno Paul in Köln gearbeitet, der eine war mit Velour, der andere mit Wollrips bezogen") und auch Wertgegenstände sind nach einer Aussage im Haus geblieben, nach anderer im Umzugsgut verpackt worden.
Dazu gehören "französische Miniaturen, Delfter Porzellantassen, japanische und englische Wandteller und Blumenhehälter", sowie drei Gemälde aus dem Salon, "ein Zügel, den mein verstorbener Mann in einer Galerie in München gekauft hatte und eine Kopie eines Renoir-Aquarells. Das Sujet des dritten Gemäldes ist mir nicht erinnerlich.
Von den drei Gemälden im Esszimmer erinnere ich mich an zwei Stilleben, die wir bei dem Kunsthaus Georgi in München gekauft hatten. [...]
Bei dem Bild in der Veranda handelte es sich um eine Landschaft in Öl, Düsseldorfer Schule, die wir bei der Galerie Stern in Düsseldorf gekauft hatten. An den Namen des Künstlers kann ich mich nicht erinnern."
Eine ehemalige Hausangestellte sagt aus, dass u.a. das Gemälde von Zuegel [Heinrich von Zügel 1850-1941, Schafherde in den Schnee hinausgehend s. Abbildung in Dokumente] im Liftvan verpackt gewesen ist; ein "Kopfbildnis", das von ihr mit dem Namen Wachsmuth-Harlan in Verbindung gebracht wird. Ein weiteres Bild stellt einen rodelnden Mann dar, von ihr "Eskimobild" genannt (s. Aussage vom 22.6.1961 bei der Wiedergutmachungskammer beim Landgericht Krefeld in Dokumente).