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Person: Feiwel Becker
Name
Rang / Titel
Lebensdaten
08.01.1892 - 08.05.1945
Geburtsort
Baranow, Bezirk Tarnobzeg, Galizien, Polen
Sterbeort
Belzec
Geschlecht
männlich
Nationalität
Beruf
Kaufmann, Textilhändler
Letzter Wohnort
Kiel
Adressen
Kiel, Gartenstr. 25
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Informationen
Ehefrau: Rosa Becker, geb. Sperber
Kinder: Joel Julius
Feiwel Becker hatte bereits 2 Söhne aus erster Ehe mit Bluma Becker, geb. Bombach (1930 verstorben): Abraham (geb. 1920 in Kiel) und Simche (geb. 1923 in Kiel) und
Die Familie wurde im Juli 1939 im Rahmen der nationalsozialistischen sogenannten "Polenaktion" nach Polen ausgewiesen.
Von dort wurden sie 1941 nach Blezec deportiert und ermordet. Nach dem Krieg wurden sie auf den 8. Mai 1945 für tot erklärt.
Kinder: Joel Julius
Feiwel Becker hatte bereits 2 Söhne aus erster Ehe mit Bluma Becker, geb. Bombach (1930 verstorben): Abraham (geb. 1920 in Kiel) und Simche (geb. 1923 in Kiel) und
Die Familie wurde im Juli 1939 im Rahmen der nationalsozialistischen sogenannten "Polenaktion" nach Polen ausgewiesen.
Von dort wurden sie 1941 nach Blezec deportiert und ermordet. Nach dem Krieg wurden sie auf den 8. Mai 1945 für tot erklärt.
Bemerkungen
Aus Sekundärquelle 2: "Feiwel Becker wurde am 08.01.1892 in Baranow (Polen) geboren, wanderte jedoch mit seiner Familie 1920 nach Kiel aus. Aus erster Ehe mit Bluma Bombach, die an Schwindsucht starb, hatte er drei Söhne, die aufgrund frühzeitiger Emigration den Nationalsozialismus überlebten. Zu ihnen hatte er regelmäßig Kontakt und ließ ihnen auch Geld zukommen. Seine am 01.11.1899 geborene zweite Frau Rosa Sperber emigrierte am 07.11.1930 aus ihrer Geburtsstadt Zurawno (Polen) nach Kiel. Feiwel und Rosa heirateten am 21.11.1930 und zwei Jahre später, am 28.01.1932, wurde ihr gemeinsamer Sohn Joel Julius geboren. Feiwel, Rosa und ihr Sohn wurden Mitglieder in der Israelitischen Gemeinde in Kiel. Joel Julius besuchte zudem die isra-elitische Volksschule Kiel. Seit 1923 war Feiwel als Händler für Textilwaren in Kiel tätig. Mit dem Verkauf von vornehmen Stoffen und gehobener Herrengarderobe in ihrem Geschäft in der Gartenstraße 25 erreichte die Familie beachtlichen Wohlstand. Bekannte beschrieben sie als bescheiden, fleißig und sparsam. Als die Familie das Haus in der Gartenstraße 25 kaufen wollte, in dem sie schon zur Miete wohnte, scheiterte das an den nationalsozialistischen Gesetzen. Als Folge der „Polenaktion“ ab dem 29.10.1938, bei der insgesamt 17.000 polnische Juden gewaltsam in ihr Herkunftsland abgeschoben wurden, wurde Feiwels Geschäft im März 1939 „arisiert“, wodurch die Familie ihre Lebensgrund-lage verlor. Zeugen berichteten von häufigem Erscheinen von Polizei und Gestapo in der Wohnung und von Verhören. Im Juli 1939 erhielt die Familie einen Ausweisungsbefehl und zog nach Zurawno zu Verwandten.
1941 wurde ihr gesamtes Vermögen eingezogen. Am 05.09.1942 erfolgte die Deportation der Familie Becker in das Vernichtungslager Belzec. Sehr wahrscheinlich sind die drei Familienmitglieder dort umgekommen. Feiwel, Rosa und Joel Julius wurden auf den 8. Mai 1945 für tot erklärt."
1941 wurde ihr gesamtes Vermögen eingezogen. Am 05.09.1942 erfolgte die Deportation der Familie Becker in das Vernichtungslager Belzec. Sehr wahrscheinlich sind die drei Familienmitglieder dort umgekommen. Feiwel, Rosa und Joel Julius wurden auf den 8. Mai 1945 für tot erklärt."
Primärquelle
StAHH 213-13_20117
StAHH 213-13_17627
StAHH 213-13_17865 (Sammelakte)
- Landesarchiv Schleswig-Holstein, LASH Abt. 510 Nr. 9793, Abt. 510 Nr.10049, Abt. 761, Nr. 16666 (nicht eingesehen)
StAHH 213-13_17627
StAHH 213-13_17865 (Sammelakte)
- Landesarchiv Schleswig-Holstein, LASH Abt. 510 Nr. 9793, Abt. 510 Nr.10049, Abt. 761, Nr. 16666 (nicht eingesehen)
Sekundärquelle
- https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Stolperstein_f%C3%BCr_Feiwel_Becker_(Kiel).jpg
- https://www.kiel.de/de/kiel_zukunft/stadtgeschichte/_stolpersteine/biografien/becker_familie_stolpersteine.pdf
- Gerhard Paul, „Betr.: Evakuierung der Juden“. Die Gestapo als regionale Zentralinstitution der Judenverfolgung, in: Menora und Hakenkreuz, Neumünster 1998
- Arthur B. Posner, Zur Geschichte der Jüdischen Gemeinde und der jüdischen Familien in Kiel, Schleswig-Holstein, Jerusalem 1957
- Bettina Goldberg: Vom Pogrom zur Vernichtung 1938-1945; Ausschluss aus dem Wirtschaftsleben, in: dies.: Abseits der Metropolen. Die jüdische Minderheit in Schleswig-Holstein, Neumünster 2011
- JSHD Forschungsgruppe „Juden in Schleswig-Holstein“, Datenpool Erich Koch, Schleswig
- https://www.kiel.de/de/kiel_zukunft/stadtgeschichte/_stolpersteine/biografien/becker_familie_stolpersteine.pdf
- Gerhard Paul, „Betr.: Evakuierung der Juden“. Die Gestapo als regionale Zentralinstitution der Judenverfolgung, in: Menora und Hakenkreuz, Neumünster 1998
- Arthur B. Posner, Zur Geschichte der Jüdischen Gemeinde und der jüdischen Familien in Kiel, Schleswig-Holstein, Jerusalem 1957
- Bettina Goldberg: Vom Pogrom zur Vernichtung 1938-1945; Ausschluss aus dem Wirtschaftsleben, in: dies.: Abseits der Metropolen. Die jüdische Minderheit in Schleswig-Holstein, Neumünster 2011
- JSHD Forschungsgruppe „Juden in Schleswig-Holstein“, Datenpool Erich Koch, Schleswig
Onlinequelle
zugeordnete Umzugsgüter
- Auftraggeber:in Feiwel Becker
Zitiervorschlag
Kathrin Kleibl – Susanne Kiel (Hrsg.), LostLift Datenbank, Deutsches Schifffahrtsmuseum – Leibniz-Institut für Maritime Geschichte, Person: Feiwel Becker, Permalink: https://lostlift.dsm.museum/de/detail/person/0fcbffae-808c-441c-abc5-f7bf27451596 (Zuletzt aktualisiert am: 12.11.2025)