Die LostLift Datenbank
Umzugsgut: Margarete Meyer, geb. Kaul
Dokumente: Anzahl 5
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Provenienz:
Transport (Land)
Fa. Hölzer & Co.
Bad Oeynhausen -> Bremen
(Vorausbezahlte Frachtkosten: 3.378 RM)
EUR
StAB 4,54 Ra 477
Umzugsgutliste
Bibliothek, Schreibtisch, weitere Möbel, Schreibmaschine (Piccolo Bln 68), Aktenständer, Schreibtischlampe und weiterer Zubehör,
Teppiche, Decken, Matratzen, Korbsessel, Rauchservice, Radio, Spiegel, Vorhänge, Küchenausstattung, Glas, Porzellan, Bestecke, Buffet, Esstisch, Gläserschrank, Familienbilder uvm.
Kunst: 7 Ölbilder, 19 Reprodukitonen,
EUR
StAB 4,54 Ra 477
Kauf
Gerhard Paul Klöfkorn
1 Flügel (Wert 2.500 RM)
Margarete Meyer musste ihren Flügel kurz vor ihrer Ausreise unter Zwang in Bremen verkaufen. Ihr wurde ein Betrag von 200 RM dafür gezahlt. Dieses Geld erhielt sie in bar, da sie aber nur 10 RM bei der Ausreise behalten durfte, verschenkte sie den Rest an arme Menschen "along my way".
Der Wert des Flügels wurde vom Bremer Händler Gerhard Klöfkorn auf 200 RM geschätzt, er sei "vollkommen vermottet". Dem widerspricht Margarete Meyer vehement nach dem Krieg und beantragt Erstattung von 2.500 DM Schadensersatz.
EUR
StAB 4,54 Ra 477
Gutachten
Dietrich Schäfer
Als vom Senator für die Finanzen hinzugegzogener Sachverständiger schätzt Schäfer das Umzugsgut auf 20.000 DM (aufgrund der 1939 angefertigten Liste).
EUR
StAB 4,54 Ra 477
Rückerstattungsverfahren
Landesamt für Wiedergutmachung Bremen
Es wird eine Zahlung von 20.000 DM beschlossen.
EUR
StAB 4,54 Ra 477/1. Die Akte ist zweigeteilt: 477/1 behandelt die Rückerstattung des Umzugsgutes und 477/2 die Rückerstattung des in Bremen 1939 verkauften Flügels (durch den Altmöbelhändler Gerhard Klöfkorn).
Rückerstattungsverfahren
Landesamt für Wiedergutmachung Bremen
Die Schadensersatzsumme für den Flügel, den Margarete Meyer 1939 unter Zwang verkaufen musste, und die sie in Höhe von 2.500 DM beantragt, wird im Februar 1950 ohne längere Schriftwechsel vom Senator für die Finanzen anerkannt.
Der Vorgang Ra 477/2 trägt zwar den Titel Margaret Meyer ./. Gerhard Koefkorn, Bremen, defacto aber wird das Verfahren gegen das Deutsche Reich, vertreten durch den Senator für die Finanzen, Bremen geführt.
Gerhard Klöfkorn hatte 1939 den Wert des Flügels auf sehr günstige 200 RM geschätzt bzw. schätzen lassen, doch bestreitet er nach dem Krieg, den Flügel auch erworben zu haben (was ihm aber von Margarete Meyer und ihrem Anwalt vorgeworfen wird).
EUR
StAB 4,54 Ra 477/2: Margarete Meyer ./. Gerhard Klöfkorn.
StAB 4,54 Ra 477/1. Die Akte ist zweigeteilt: 477/1 behandelt die Rückerstattung des Umzugsgutes und 477/2 die Rückerstattung des in Bremen 1939 verkauften Flügels (durch den Altmöbelhändler Gerhard Klöfkorn).
Zusatzinformationen
Das Umzugsgut von Margarete Meyer sollte in Bremen auf dasselbe Schiff geladen werden, mit dem auch sie selbst das Land verließ. Doch haben die Bremer Behörden im letzten Moment die Verladung gestoppt. (s. StAB 4,54 Ra 477, "Detailed Historial of my losses suffered at the hands of the Nazi-Regime in Germany" vom 16. Juni 1948)